Gehirn-Geschichten (1)
Datum: 13. Februar 2025
Die letzten Tage sind mal wieder ein großartiges Beispiel für energetisches Rumgeeier.
Ohne lange auszuschweifen, kurze Rahmenbedingungen: er blockiert mich nicht, aber mit meinem Dual ist Sendepause. Und ohne das genauer auszuführen an dieser Stelle, meine Gesamtsituation ist gelinde ausgedrückt schwierig (existenzielle Krise).
In den letzten Wochen hatte ich wieder viel innere Arbeit gemacht und mich zunehmend stabilisiert.
Also habe ich mich aus verschiedenen Gründen schließlich dem Impuls hingegeben, mein Dual zu fragen, wie er momentan dazu steht, sich mal wieder mit mir zu treffen.
Ich habe nicht direkt damit gerechnet, dass überhaupt was kommt, aber einige Tage später hat er tatsächlich geantwortet.
Obwohl er das Treffen ablehnte, habe ich das an diesem Tag als sehr sehr positiv empfunden. Punkt 1 ist schonmal: er hat wirklich reagiert. Wir kennen uns schon lange und ich empfinde das nicht als selbstverständlich. Wenn der Typ wirklich dicht macht, dann ignoriert er vielleicht nicht meine Nachrichten, aber er reagiert dann einfach nicht.
Dazu kommt noch, wie er sich ausgedrückt hat – obwohl das für mich im Grunde keine neue Information war, hat er es geschafft mir klar mitzuteilen, dass er gerade nicht in der Lage ist, sich zu öffnen. Er sagte mir auch, dass er noch damit beschäftigt ist, seinen Geist und seine Gedanken zu sortieren, weshalb er seine soziale Interaktion auf ein Minimum reduziert. Und all das konnte er diesmal ausdrücken, ohne es in irgendwelchen Bullshit zu verpacken oder irgendwelche blödsinnigen Annahmen auf mich zu projizieren.
Zu guter Letzt hat er obendrein in Aussicht gestellt, mir Bescheid zu geben, wenn er sich bereit fühlt.
Aus meiner Gesamtsituation betrachtet bringt mir das alles einen feuchten Kehricht, aber bezogen darauf wie unser Verhältnis sich entwickelt hat, ist das eigentlich eine großartige Nachricht: reden ist wohl im Moment noch zuviel, aber total dicht gemacht hat er auch nicht, er macht seine innere Arbeit und irgendwann sehen wir weiter.
So ungefähr fiel auch meine Reaktion aus – ich habe darauf verzichtet, ihm unter die Nase zu reiben, was letzther passiert und passiert ist in meinem Leben, wie es mir damit geht, und welche Rolle er darin spielt (beziehungsweise, welche Rolle mein Gehirn ihm immer wieder aufdrücken möchte in dem ganzen Game). Ich habe im Großen und Ganzen einfach nur gesagt, was ich in dem Moment wirklich gefühlt habe – dass es okay ist, dass ich seine Reaktion als positiv empfinde und dass es mir auf Seelenebene wirklich viel bedeutet, dass er seinen inneren Prozessen nicht aus dem Weg geht.
Auch habe ich darauf verzichtet, ihm (schon wieder) eine Schulter zum Ausheulen anzubieten – ich endete mit „du machst das schon“.
Kurz gesagt, ich war in der Liebe, habe mich bei Gott bedankt und war friedlich damit.
Einen Tag später sah die Welt schon wieder ganz anders aus.

Ich war beim Aufwachen schon wieder vergleichsweise negativ und die Ereignisse des Tages haben leider nicht dazu beigetragen, meine Stimmung zu heben.
Was macht natürlich mein Gehirn?
a) Es hat sich voll in die depressive Stimmung reingesteigert. Nicht, dass das nicht wahr wäre, dass in meinem Leben gerade alles falsch läuft und mir eine brauchbare Perspektive fehlt. Allerdings bringt mich diese scheiß Stimmung auch keinen Schritt weiter.
b) Es hat angefangen, die Negativität wieder auf mein Dual zu projizieren. Plötzlich waren die positiven Aspekte seiner Antwort kaum noch in meinem Bewusstsein. Stattdessen kamen wieder Gedanken wie beispielsweise: er hat nicht einmal gefragt, wie es mir geht. Es interessiert ihn wohl gar nicht, wie ich mich fühle. Ich bin in einer total verzwickten Situation, aus der ich mich befreien muss, und während ich keine Ahnung habe, wohin der Hase läuft, muss ich sehr schwierige Entscheidungen treffen – alles was er dazu beiträgt ist zusätzliche Ungewissheit. Und obendrein gibt es ja scheinbar Leute, die er trotz seiner eigenen Situation jetzt eben NICHT aus seinem Leben aussperrt – warum bin ich nicht in seinem Inner Circle? Ist es nicht am Ende doch so, dass er überhaupt kein Interesse an mir hat – weder als Freundin noch als Frau?
Wuuäääääääh und quängel.
Am Abend sitze ich dann da und frage mich, was ich den ganzen Tag gemacht habe, außer in meinem Selbstmitleid zu baden.
Gehirn: „Oh, geil, Selbstmitleid. Wie gehen wir damit um? KLAR!!! Selbstkritik, du verdammter Jammerlappen!!! Wolltest du heute nicht meditieren? Wär’s nicht eine Idee gewesen, in die depressiven Gefühle mal reinzugehen und die aufzulösen? Nicht, dass wir das jetzt machen würden, denn… *klick* *beam* Ich bin lieber wieder ganz woanders! Aber nicht vergessen, du hast den Tag wieder voll verkackt!“
Herzlichen Dank, liebes Gehirn, dass du mich so wunderbar unterstützt und ein so wertvolles Werkzeug bist.
Wir versuchen es dann morgen nochmal. 😀
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