Wie ich mich zum Heulen gebracht habe – Brief an mein Anti-Teilchen (2)
Datum: 24. März 2025

Ich möchte kotzen und heulen und schreien. Aber irgendwie passiert es nicht.
Der Zyklus ging letzte Woche wieder los: erst war ich wütend, dann traurig, dann voller Liebe, und jetzt ist da dieses namenlose Gefühl, das mir die Kehle zuschnürt.
Du fehlst mir, und doch bin ich so enttäuscht, dass ich gar nicht weiß, wie ich dir nochmal vertrauen soll.
Ich will dir tausend Dinge sagen, aber ich finde die Worte nicht.
Ich will dich anschreien und dir sagen, wie verletzt ich bin, obwohl ich eigentlich lieber weinen und umarmt werden möchte.
Ich möchte mit dir zusammen sein, in Liebe und Frieden, aber ich habe im Moment auch große Angst davor, dir nochmal mein Herz zu Füßen zu legen.
Mein Gehirn erzählt mir Geschichten, weil du nicht mit mir sprichst.
Manchmal sind es schöne Geschichten, die meine Träume wiederspiegeln. Umso öfter sind sie aber auch voller Trauer und Resignation.
Obwohl ich es auch genieße, dich zu lieben, habe ich es immer häufiger auch einfach satt, dass ich an ständig an dich denken muss.
Vater im Himmel, wenn ich weinen, schreien oder kotzen muss – dann lass es mich doch bitte einfach tun.
Anmerkung: ich habe experimentell angefangen zu schreiben, und dabei kam dieser kurze Text heraus, weil mir aufgefallen ist, dass da – wie so oft in letzter Zeit – Gefühle in mir herumwabern, die kurz davor sind hervorzubrechen. Aber es kommt halt in der Regel einfach nicht wirklich raus. Ich habe in den letzten Jahren kaum noch geweint, obwohl das ja durchaus eine gesunde Sache ist. Diese Erkenntnis hat zu dem Impuls geführt, dass es vielleicht nichts mit Hineinsteigern zu tun hat, sondern dass es möglicherweise eine Art der Verarbeitung darstellt, wenn ich einen Weg finde, die Gefühle so an die Oberfläche zu kitzeln, dass sie wirklich mal hervorbrechen.
Resultat: diesmal hat es funktioniert und ich werde wohl weiter mit diesem Ansatz spielen. Ich habe kurz danach tatsächlich ungefähr eine halbe Stunde geweint und Gott die Ohren vollgejammert. Ich vermute mal, es stört ihn nicht 😉
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